Zur Rolle von Verwaltung und Presse in der öffentlichen Kommunikation
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 21.07.2025 wurde die Berichterstattung eines Redakteurs von Seiten der Verwaltung öffentlich infrage gestellt – unter Verweis auf eine vermeintlich unzutreffende Zitierung. Eine nachfolgende Berichterstattung durch eine Kollegin derselben Redaktion war hingegen von deutlich positiveren Einschätzungen geprägt. Dies wirft aus Sicht unserer Gemeinderatsgruppe Fragen hinsichtlich der Wahrnehmung journalistischer Unabhängigkeit und Differenziertheit auf.
Gerade in kommunalpolitischen Kontexten ist eine sorgfältige, ausgewogene und nachvollziehbare Darstellung durch Verwaltung und Medien wesentlich, um Vertrauen in demokratische Prozesse zu erhalten. Dabei sollte auch vermieden werden, dass der Eindruck entsteht, kritische Stimmen würden pauschal entwertet oder einseitig dargestellt.
Wenn Bürgerinnen und Bürger oder Mitglieder des Gemeinderats auf Widersprüche oder Unklarheiten in Abläufen und Darstellungen hinweisen, sollte dies als Anlass zur Reflexion dienen. Kritik – insbesondere wenn sie sich auf überprüfbare Sachverhalte stützt – verdient eine sachliche Auseinandersetzung.
Ehrenamtlich tätige Kommunalpolitikerinnen und -politiker bringen sich mit großem persönlichem Engagement ein. Wenn ihre Rückmeldungen als überzogen gewertet werden, obwohl sie aus dem Erleben mangelnder Wertschätzung oder Kommunikation resultieren, kann dies die gemeinsame Arbeit belasten.
Auch bei öffentlichen Einordnungen zur Amtsführung ist auf eine sachliche, zeitlich korrekte und nachvollziehbare Darstellung zu achten, um Missverständnisse oder Irritationen zu vermeiden. Wenn frühere persönliche Erfahrungen wiederholt in den Vordergrund gestellt werden, besteht das Risiko, dass aktuelle inhaltliche Themen aus dem Blick geraten.
Verwaltungsarbeit erfordert ein hohes Maß an Professionalität und Transparenz. Um das Vertrauen der Bevölkerung in Politik und Verwaltung zu stärken, sollte stets der Eindruck vermieden werden, Abläufe dienten primär der Selbstdarstellung oder der gezielten Steuerung öffentlicher Wahrnehmung.
Zu den BZ Artikeln:
Empfehlung aus BZ-Smart: Fluktuation im Rathaus Efringen-Kirchen: Bürgermeisterin betreut aktuell vier Stellen
https://www.badische-zeitung.
Empfehlung aus BZ-Smart: Der Gemeinderat Efringen-Kirchen fühlt sich zu Unrecht kritisiert
https://www.badische-zeitung.
Empfehlung aus BZ-Smart: Efringen-Kirchen: Debatten sind verbal aus dem Ruder gelaufen
https://www.badische-zeitung.
Zur fraktionsübergreifenden Stellungnahme:
Efringen-Kirchen, den 27.07.2025 – Gemeinderats-Gruppe „Freie-Wähler“
Sven Vormann (Freie Wähler Ortsverband – Sprecher)
Dr. Christian Lehr (FREIE WÄHLER Partei)